Wenn wir sonntags nichts vorhaben, dann ist das irgendwie wie ein Familienfeiertag.
Die beiden großen Zwerginnen kommen dann zu uns ins Bett – die Kleine ist ja schon da.
Dann dürfen sie ein bißchen die elektronische Fußfessel den Fernseher benutzen (nur deswegen haben wir den Fernseher im Schlafzimmer: Sonntag bis halb acht halbwegs gemütlich im Bett liegen!) und Bibi Blocksberg oder Caillou ansehen.
Interessanter Weise ist aber für die Zwerginnen das Wichtigste dieser gemeinsamen Aktion nicht etwa das Fernsehen, sondern das Frühstück im Bett.
Am allerliebsten mit selbstgebackenem Zopf. Und Erdbeermarmelade. Und dazu Apfelschorle.
Mir langt da ja ein großes Glas Latte Macchiato. Dann fängt der Sonntag gut an.

Und wer backt in aller Herrgottsfrüh den leckeren Zopf werdet Ihr Euch eventuell fragen.
Na klar, ich natürlich. Aber ich hab garantiert keine Lust früh um fünf aufzustehen und Teig zu kneten. Freilich gibt es auch ganz annehmbare Alternativen zum Aufbacken. Sogar in Bioqualität. Ist aber nicht selbstgebacken…
Aber Chefkoch hat für fast alle kulinarischen Fragen eine Antwort parat. In diesem Fall heißt sie kalte Gäre.
Normalerweise wird ja Hefeteig warm gestellt um ihn gehen (gären) zu lassen. Verwendet man aber weniger Hefe, Salz statt Zucker und den Kühlschrank, dann spricht man von einer kalten Gäre.
Hat den Vorteil, daß man den Teig schon lange vorher zubereiten und formen kann und dann bei Bedarf relativ schnell das Gebäck aus dem Ofen holen kann. Und das Backwerk schmeckt weniger hefig.

Hefezopf

500 g Dinkelmehl, 650
60 g Zucker, ca. (Menge nach Belieben)
10 g Salz
10 g frische Hefe (oder 1/2 Pck Trockenhefe)
250 g Milch
75 g weiche Butter
1 Ei
abgeriebene Zitronenschale

Salz, Milch und Hefe in einer Schüssel verrühren und eine halbe Stunde stehen lassen.
Danach alle Zutaten zusammen in eine Schüssel geben und mindestens 10 Minuten zu einem geschmeidigen Teig verkneten.
Je nach Größe des Eis braucht man noch etwas mehr Mehl.
Der Teig soll sich gut anfühlen, das heißt nicht mehr kleben und elastisch sein.
1h im Kühlschrank gären lassen.
Rausnehmen, noch einmal durchkneten und zum Zopf formen.
Straff formen, sonst sieht das Ergebnis so aus wie meins!
Auf Backpapier legen und ab in den Kühlschrank.
Ich habe normalerweise keinen Platz für ein ganzes Blech im Kühlschrank. Deswegen packe ich den Zopf auf eine Silikonmatte, die auf ein Brett und packe alles in eine (saubere) Mülltüte damit der Teig nicht so austrocknet.
ca. 10h oder eben über Nacht gären lassen.
1h bevor der Zopf in den Ofen soll, aus dem Kühlschrank nehmen und gehen lassen.
Mit Eigelb bestreichen und bei
ca. 170° etwa 20-30 Minuten backen.
(die Backzeit hängt sehr stark vom jeweiligen Ofen ab)

Während der Zopf im Ofen weilt, ist die Mannschaft oben im Schlafzimmer schon mit Kaffee und Saft versorgt und nun nur noch die Erdbeermarmelade aus dem Kühlschrank und das fröhliche Gekrümel kann beginnen!

Viele Grüße
Suse