Die letzten beiden Monate habe ich zwar Bilder gesammelt, aber trotzdem nicht beim Fotoprojekt 12 von 12 bei mitgemacht. Irgendwie war die Luft einfach raus.
Heute ist sie wieder drin und die Bilder kommen direkt aus Schweden (deshalb auch „augusti“ im Titel). Wo wir waren? Einfach weiterlesen.
Der Tag beginnt mit einer heißen Dusche nach einer nicht so tollen Nacht. Irgendwie habe ich mir eine Erkältung eingefangen. Aber ich werde lieb umsorgt und bekomme heißen Tee ans Bett.
Hier im Hotel muss man sich einen Frühstücksslot buchen, wir hatten 8:30 Uhr gewählt. Zum Unglück der Teenager, die gerne ausgeschlafen hätten.
Ich frühstücke wenn sehr proteinhaltig, weil das lange satt machen und den Blutzuckerspiegel konstant halten soll. Die Croissants mit Schokocreme habe ich mit dem einen Kind geteilt.
Hotelfrühstück ist ja auch deshalb so toll, weil man da prima Leute beobachten kann. Wir haben uns einen Spaß daraus gemacht zu erraten, welche der anderen Gäste auch Deutsche sind. Und sorry, das kann man einfach sooo gut auch schon von Weitem erkennen. Eigentlich wäre es witzig zu erfahren, ob das bei unserer Familie auch so easy ist.
Heute wollten wir den Tag ein wenig ruhiger angehen lassen und haben uns nach dem Frühstück alle noch mal aufs Bett fallen lassen. Alle mit den Handys -ich habe natürlich nicht Doomscrolling betrieben *hust*, sondern nach Geburtstagsgeschenken gesucht. Bald sind gleich zwei in der Familie. Die kommen immer so schnell nach den Ferien und dieses Mal will ich endlich mal früher dran sein.
Irgendwann entscheiden wir uns doch für bewegte Aktivität und machen uns auf den Weg in die Innenstadt von Lund.
Ich hab ein wenig das Internet befragt, was man denn in der im südlichen Skåne Gelegenen Stadt Lund so gesehen haben muss und dort schrieb man: Die Domkirche aus dem 12. Jahrhundert. Also machen wir uns erst mal dorthin auf den Weg. Rein dürfen wir (noch nicht), weil dort gerade eine Hochzeitsgesellschaft einzieht. Die Jüngste würde auch gerne in solch einer prächtigen Kirche heiraten und ich hoffe, sie wartet mit dem Ganzen noch mindestens zehn Jahre.
Wir laufen ein bisschen durch das Innere der Stadt mit ihren knapp hunderttausend Einwohnern (davon vierzigtausend Studenten) und entdecken ein Plakat für eine Kunstausstellung. Da sie (wie sehr viele Museen und Ausstellungen in Schweden) kostenlos ist, schleppe ich die Familie mit rein.
Die Ausstellung von LealVeileby ist interessant. Muss man Kunst verstehen oder kann man das so machen wie ich: Anschauen, drüber nachdenken und weitergehen?
Kunst mach hungrig, also machen wir uns auf die Suche nach einer Mahlzeit, die allen schmeckt. Das ging überraschend schnell und wir entscheiden uns für eine Nudelsuppe. Ich sag mal, es war eine Art Ramen. Es stand nur „Nudelsuppe“, deshalb bin ich mir nicht sicher, ob es japanisch oder etwas anderes war.
Auf jeden Fall war es der Knaller. Vier Suppen, vier völlig unterschiedliche Aromen. Und alle superlecker.
Was ich in Skandinavien so liebe: In jedem Restaurant gibt es Leitungswasser gratis. Perfekt für mich, weil ich eh kaum andere kalte Getränke mag. Hier gab es noch Edamame kostenlos dazu. Neulich einmal bekam man als Gast eine Misosuppe gratis. Ich mag das. Das verkürzt nicht nur die Wartezeit, sondern drückt auch irgendwie Wertschätzung gegenüber dem Gast aus.
Und weil es eh schon nachmittags ist, laufen wir zweimal um den Block und setzen uns gleich wieder hin. Diesmal für Kaffee und was Süßes. Fika sagt man dazu in Schweden. Angeblich beinhaltet das mehr als nur Kaffeetrinken, wie wir es kennen. Es soll ein schwedisches Lebensgefühl sein.
Jetzt starten wir einen neuen Versuch in den Dom zu kommen: Klappt. Und wie immer, wenn ich in einer Kirche bin, zünde ich eine Kerze an. Diesmal haben es die Kinder übernommen. Die einzige Herausforderung dabei: Wir haben keine schwedischen Kronen. Die paar, die vom letzten Schwedenurlaub übrig waren, liegen zu Hause in der Küchenschublade. Hier zahlt man ausschließlich bargeldlos. Aber der Opferstock war auch mit Euros zufrieden.
Im Dom selbst herrscht geschäftiges Treiben. Wir überlegen kurz, ob wir bis zum abendlichen Konzert bleiben, entscheiden uns dann aber schweren Herzens dagegen.
Ein Himmelreich für eine Toilette! Es gibt sogar eine auf dem Rückweg zum Hotel. Niegelnagelneu und leider noch nicht eröffnet. Ich wünsche mir auch solche Toiletten. Hier gibt es überall öffentliche Klos. Und Schweden ist auch viel barrierefreier als Deutschland. Gefühlt werden mehr Menschen mitgedacht als bei uns. Am Strand gibt es einen Aufzug und eine Rampe für Rollstühle. Hallo? Wie gut kann man gerüstet sein!
Bis wir am Hotel sind, sind wir völlig durchnässt. Aber das stört niemanden. Die Stimmung ist super. Das nur fürs Protokoll.
Nach knapp 13.000 Schritten sind wir zurück im Hotel und machen da weiter, womit wir vor dem Ausflug aufgehört hatten: Auf dem Bett liegen und in Bildschirme gucken.
Und ich schau mal nach, was Bloggerhausen heute so gemacht und bei Caro verlinkt hat.
Meine August 12v12 der vergangenen Jahre: 2021, 2020, 2019, 2016, 2015, 2014, 2012. Der August ist anscheinend der Monat, in dem ich am häufigsten bei dieser Aktion gefehlt habe.
Danke für diesen tollen Einblick. Mir geht es ganau so. Ich beobachte Menschen liebend gern und der Göttergate und ich lästern manchmal. *psst *lach*.
Proteinreiches Frühstück… Ich bin dabei.
Schön dich gefunden zu haben beim 12 von 12. Deshalb mag ich diese Linkparty so.
Herzliche Grüße
elke von elkevoss.de