Schnee, Schnee, Schnee: Jetzt auch bei uns. Naja ein bißchen. Also es ist zumindest genügend gefallen, um die Autofahrer völlig zu verunsichern. Egal, die Kinder freut es. Schließlich wollen sie in diesem Winter noch mal Schlitten fahren.
Seit langem war ich mal wieder mit meiner Rentner-Gang zur Gassirunde. Die zwischen siebzig und achtzig Jahre alten Leutchen sind wirklich erfrischend anders, als die Menschen mit denen ich sonst so Kontakt habe. Ich genieße es auch mal einen anderen Blick auf die Welt zu sehen. Einen Blick, der von viel weiter hintern in der Geschichte auf Heute schaut.
Charly genießt ja eher die Leckerlies.
Zurück aus dem Wald mache ich mir erst mal zwei große Scheiben Toast mit Schokoladencreme. Ich frühstücke immer sehr spät. Zum einen, weil ich früher keine Ruhe und oft keinen Hunger habe, zum anderen weil ich dieses Intervallfasten ausprobiere. Bei mir geht es einfach darum, eine gewisse Zeit nichts zu essen. Das führt bei mir dazu, daß ich auch keinen Heißhunger mehr auf Snacks zwischen den Mahlzeiten habe. Ich fühle mich einfach besser. Abnehmen möchte ich gar nicht. auch wenn es abgedroschen klingt: Ich mag den Körper, der drei Kindern das Leben geschenkt hat.
Hast Du schon mal eine richtige Diät gemacht? Das ganze Programm mit Kalorinzählen und regelmäßigem Wiegen? Die Brigitte-Diät feiert gerade ihren 50.Geburtstag und ich glaube mein Schwein pfeift. Ich scrollte zum Toast durch die Insta-Stories und stieß auf Journelles Beitrag zum fragwürdigen Jubiläum. Ich versuche meinen Töchtern mitzugeben, daß sie O.K. sind wie sie sind. Versuche ihnen zu zeigen, daß es völlig in Ordnung ist, wenn man nach einer Schwangerschaft einen Bauch behält. Oder Falten bekommt, wenn man älter wird. Ich trage all das meistens selbstverständlich mit mir rum. Meine drei sind vom Körperbau extrem unterschiedlich, eine wurde im Kindergarten (!!) gehänselt, weil sie “zu dünn” ist. Wer bestimmt denn was zu sehr von der Norm abweicht? Und wer bestimmt überhaupt diese Norm?
Journelle empfiehlt den Text von Nicola Hinz Wie wir wurden, was wir waren: Die letzte Brigitte-Diät: “Wenn man ihr Editorial zu 50 Jahren Brigitte-Diät liest, weiß man nicht, ob man vor Zorn oder Entsetzen platzen soll. [sie nennen es ] ein Zeichen von Aufbruch und Emanzipation” (S.5), sondern gar als “Neustart” nach dem Schock der Naziherrschaft und versteigt sich später dann noch zu der verblüffenden Formulierung, das “Umsetzen der Brigitte-Diät” sei “also mit einer Kriegserklärung an das männliche Geschlecht verbunden” gewesen (S. 103).”
Lesen und sich selbst ein Urteil bilden.
Die ganze Woche habe ich mich gedrückt. Wäsche waschen geht ganz schnell. Sie aber auch zu falten und in die jeweiligen Schränke zu verteilen ist mir extrem zuwider. Also brauche ich seichte Unterhaltung dazu. Stadtlandliebe mit Jessica Schwarz, Tom Beck und
Uwe Ochsenknecht. Ganz nett, phasenweise sehr lustig: Ein öko-hippes Paar zieht von Berlin aufs Land (ich mußte die ganze Zeit an Sarah von Mamaskind denken, die auch aus der Hauptstadt aufs Land gezogen ist).
Nach der Wäsche ist freitags vor dem Pfannkuchenbraten. Für mich habe ich die Pfannkuchen mit Raclettekäse gefüllt. Dazu gab es glasierte Möhren mit Koriander. Und einen Hauch Sauerrahm.
Kaum sind alle Pfannkuchen aus der Pfanne raus, ging es los: Zum Hip-Hop mit dem einen Kind, zur Physiotherapie und zum Skiklamottenkauf mit dem anderen. Alle wieder abholen, dann das dritte Kind von der Lieblingsfreundin abholen.
Einen Weg konnte ich zumindest zu Fuß durch den knirschenden Schnee gehen.
Oh ja. Das schönste Geräusch des Winters!!
Knirschender Schnee, ist das nicht herrlich?
Und mit großer Neugier habe ich eben den Kalender von Marc-Uwe Kling entdeckt. Klingt spannend.
Liebe Grüße
Jutta