Anne Mäusbacher ist Umweltaktivistin. Sie gründete 2015 die Initiative „Beach Cleaner“, schrieb ein Buch für Kinder und engagiert sich auch beruflich für das Thema Nachhaltigkeit.
Anne Mäusbacher: Umweltaktivistin, Autorin und Weiterdenkerin
Zum ersten Mal traf ich Anne Mäusbacher auf der Fairgoods/Veggienale 2017 in Nürnberg auf AEG beim Workshop „Zero Waste leben und unverpackt einkaufen in Nürnberg“. Eindrucksvoll erklärte sie damals, was Verpackungsmüll in den Gewässern der Erde anrichtet und weshalb es so wichtig ist, ihn gar nicht erst zu produzieren.
Bis Januar letzten Jahres dauerte es, bis wir uns endlich einmal zu einem Gespräch treffen konnten.
Und ich kann es vorwegnehmen, ich bin sehr beeindruckt, mit wieviel Energie und Leidenschaft sie ihre Überzeugung lebt.
Wie alles begann
Im Familienurlaub auf Ibiza 2015 fiel ihr die extreme Vermüllung von Meer und Stränden auf und so begann sie gemeinsam mit ihrem Mann und dem damals noch kleinen Sohn im Urlaub Müll am Strand zu sammeln. Zurück zu Hause lies sie der Gedanke an die immense Umweltverschmutzung nicht mehr los und sie krempelte die Ärmel hoch.
beach cleaner
Quasi über Nacht gründete Anne Mäusbacher 2015 die Initiative Beach Cleaner, um über Meeresmüll generell und Plastikmüllvermeidung im Speziellen zu informieren. Und sie stellte ihr eigenes Leben auf den Kopf. Es dauerte Monate, bis ihr eigener Haushalt nahezu plastikfrei war.
„Heute sammele ich jeglichen Müll ein, egal wo ich mich befinde, in der Hoffnung einen Beitrag leisten zu können, um den Ozean vor der steigenden Plastikflut zu schützen. Wir sind es unseren Kindern schuldig.“
Diesen Weg teilt sie mit der Community auch in den sozialen Medien. Auch um zu zeigen, daß nachhaltig Leben ein Prozeß ist.
Immer wieder organisiert sie in Nürnberg und im Umland Cleanups, bei denen sich Menschen treffen und gemeinsam Müll sammeln. Wer ihr zum verpackungsfreien Einkauf folgen möchte, der kann sich die Reportage vom Bayerischen Fernsehen ansehen.
Neben ihrem Vollzeitjob absolvierte sie 2015 in den späten Abendstunden ein internationales Management Training zum Thema marine Litter, die Verschmutzung der Meere. Das Programm wurde von der UNEP und der Open University of the Netherlands (MOOC) gesponsert.
Kids for the Ocean
Aus dem Studium entstand das Buch Kids for the Ocean, denn sie mußte damals feststellen, daß es noch kein Bildungsprogramm für Kinder und Erwachsene zum Thema Meeresmüll gab. Ziel des Buches ist es, einfach und verständlich zu vermitteln, warum man den Ozean auch schützen muss.
Das Buch ist voll mit Wissen rund um das Ökosystem Meer und dessen Bedrohung durch Müll. Aber es ist nicht nur der erhobene Zeigefinger, sondern auch eine Handreichung an alle, die etwas tun möchten. Ein Drittel des Buches ist überschrieben mit „Was kannst Du tun, verstehen und verändern?“.
Das Buch richtet sich in erster Linie an Pädagogen, die Nachhaltigkeitsbildung vermitteln wollen. Es ist aber auch hervorragend dafür geeignet, sich Wissen zum Thema anzueignen (es sind viele Quellenangaben dabei, an denen man weiterlesen kann) und in der Familie gemeinsam ein Bewußtsein zu schaffen, was mit dem ganzen Müll in unseren Tonnen passiert und wie wir weniger Müll erzeugen können.
Umweltpreis 2018 – Ehrenwertpreis 2020
Für ihr Engagement wurde Anne Mäusbacher mehrfach ausgezeichnet. 2018 erhielt sie den Umwelt- und 2020 den Ehrenwertpreis der Stadt Nürnberg.
Doch sich auf den Lorbeeren auszuruhen, davon ist sie weit entfernt. In ihrem Hauptberuf bei einem Sportartikelhersteller ist sie seit 2017 für das Thema Nachhaltigkeit zuständig und schiebt immer wieder ein Um- und Neudenken für dieses Thema an.
Und Anne Mäusbacher ruht sich nicht auf dem aus, was sie erreicht, sie stößt immer wieder neue Projekte an und vernetzt ihre Kontakte. Neustes Projekt ist RE:NUE, ein [ BÜRGER*INNEN ] INSTITUT für NACHHALTIGE Bildung & Beratung, ich bin gespannt, was dort entwickelt wird. Vielleicht kann ich ja auch meinen Beitrag dazu leisten.
Infos zum Buch
Anne Mäusbacher
Kids for the Ocean
ISBN 978-3-928717-10-6
Verlag: Pazifik Netzwerk Verlag
Softcover, 150 Seiten
Preis: 12€ plus Versand (nur Vorkasse!)
Illustrationen: Christoph J Kellner // studio animanova
Fotographie: Samantha Runkel
Cover: Ferdi Rizkiyanto
VERLOSUNG
Weil ich möchte, daß mehr Menschen das Buch lesen und damit arbeiten, verlose ich hier mein (selbst gekauftes) Exemplar. (Verlosungen habe eine größere Reichweite)
Wer mir bis Samstag, 30. Januar, 11:00 Uhr kommentiert, was er bei sich zu Hause im Bereich Müllvermeidung tun möchte oder bereits tut, der nimmt an der Verlosung teil.
Teilnahme für reale Personen, über 18, aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Keine Barauszahlung. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.Datenschutz: Wenn der Gewinner ermittelt ist, versende ich das Buch und lösche die Kontaktdaten.
Ein sehr wichtiges Thema; ich bin hier auch noch am Anfang. Was ich schon wirklich immer mache: Stoffbeutel verwenden. Keine Plastiktüten, auch nicht für das Obst/Gemüse aus dem Supermarkt. So gut es geht Unverpacktes kaufen oder den Müll tatsächlich wie angeboten im Supermarkt lassen. Das löst das Problem nicht direkt, aber vielleicht früher oder später über Umwege, indem auch dort mehr darauf geachtet wird.
Insgesamt konsumiere ich seit Jahren weniger und nachhaltiger! Das macht sogar richtig Spaß. Mittlerweile habe ich Glücksgefühle beim Nicht-kaufen! Jedes Mal wenn ich feststelle, was ich nicht brauche, bin ich froh!
VG
Anni
Dinge nicht zu brauchen macht mich auch immer wieder froh!
Ich würde mich über mehr Tipps zur Vermeidung von Müll (Umweltschutz), die mit der Familie umsetzbar ist freuen. Auch die Erklärungen zum Thema finde ich super, kann man andere ja dann besser motivieren mit Hintergrundwissen! Klar haben wir Mülltrennung zu Hause und ich gehe oft mit Korb auf unserem Markt einkaufen, wo Verpackungsmüll dann schon mal gespart wird. Wir haben einen Verein vor Ort, wo auch immer wieder gemeinsame Entmüllungsaktionen statt finden: Wald- oder Parkstücke werden dann gemeinsam entmüllt.
Die Entmüllungsaktionen finde ich auch prima. Noch besser wäre es natürlich, wenn wir alle unseren Müll dort entsorgen würden, wo er hingehört.
Ich vermeide Plastiktüten beim Einkauf von Obst und Gemüse.
Das ist doch schon mal super liebe Christiane!