Am vergangenen Wochenende bin ich mal wieder 600km mit meinen Kindern zusammen Auto gefahren. 560km davon mit einem Leihwagen.
Das sagt wahrscheinlich schon alles zu meinem Gemütszustand nach den ersten 40 Kilometern oder?
Ich rief heulend bei der Werkstatt meines Vertrauens an, weil meine Heizung nicht funktionierte. Heulsuse könnte man sagen, aber die fehlende Heizleistung war nur ein Symptom eines nicht funktionierten Kühlers.
Das hatte ich mir bei meiner letzten großen Panne (es war Sommer, 39 Grad im Schatten und ich merkte nicht, daß meine Heizung nicht funktionierte) gemerkt: wenn der Innenraum nicht nach spätestens einer halben Stunde warm ist, dann anhalten und Kühler überprüfen.
Ohne Wasser geht es nicht und nach einer knappen Stunde kann der freundliche Mechaniker mit dem Abschleppwagen und einem Leihwagen huckepack.

Ja, während ich auf dem Parkplatz wartete habe ich geflucht. Und geschrien und geheult. Weil ich mein Auto eigentlich mag und es mich ständig im Stichh läßt. Ich war so wütend, weil ich zu einem Interview unterwegs war und den Termin schon platzen sah. Die Kinder saßen derweilen im Auto und sahen sich einen Film an. Sie bekamen nur eine wild auf und ab hüpfende Mutter mit.
Die sich definitiv in einer Ausnahmesituation befand.

Aber wie verhalte ich mich sonst beim Autofahren?

Autofahren mit Kindern

So würde ich gerne Auto fahren. Ist aber nicht erlaubt.
Quelle: pixabay/Greyerbaby, lisa runnels:

Sven fragt, ob wir #Elternfahrer immer blinken, am Zebrastreifen anhalten und eine Freisprecheinrichtung fürs Mobiltelefon benutzen.
Diese Fragen kann ich alle mit Ja beantworten. Bei langen Fahrten bekommt einfach das größte Kind das Telefon und kann bei Bedarf rangehen oder den Papa über den aktuellen Kilometerstand informieren.
Anders darf ich das auch gar nicht handhaben, da sonst ein Gebrüll von hinten kommt Mama!! Leg das Telefon weg, das daaarfst Du nicht!!. Auch sonst werde ich ständig gemaßregelt.

Sätze, die ich von der Rückbank höre

  • Fährst Du auch wirklich nicht zu schnell? Hier sind nur 30 erlaubt
  • Jetzt rechts abbiegen. Und dann links. Das hat auch die Frau im Naaawi gesagt!
  • Darf man hier überhaupt parken? Da stand vorhin so ein Schild.
  • Laß Dir ruhig Zeit Mama und such Dir einen großen Parkplatz in den Du reinkommst (pft. ich kann gut einparken)
  • Ich schau mal mit, nicht daß Du noch einen Radfahrer beim Abbiegen übersiehst! (-> ich habe noch nie einen übersehen)

Die Kinder kontrollieren mich also ob ich die Regeln, die ich ihnen irgendwann mal erklärt habe auch selbst einhalte.Auch wenn es manchmal nervig ist, scheinbar gar nicht so dumm. Wie es umgekehrt sein kann, beschreibt der Fahrlehrer Marco.

Die Sache mit dem Fluchen

Da wäre noch diese kleine Sache mit dem Fluchen. O.K., wenn das Auto verreckt, dann kann ich mich nicht beherrschen und schimpfe los. Aber wie ist das, wenn man gerade auf der linken Spur einen LKW überholt und ein Möchtegern Rennfahrer von hinten angeschossen kommt und per Lichthupe mein augenblickliches Inluftauflösen fordert?
Oder kurz vor der Ampel schnell noch einer überholt und es bei dunkelgelb noch drüber schafft, man selber aber halten muß?
Nö, ich habe nichts zu beichten. Mehr als ein Boah ey! Muß das sein? oder Mensch laß das! werden die Kinder nicht von mir hören. Sie hätten ja doch kein Verständnis und würden nur im Chor von hinten brüllen: Mama, das sagt man nicht!

 

Wie fahrt Ihr Auto? Werdet Ihr zu einem anderen Menschen hinterm Steuer?