Manchmal bin ich so wütend und enttäuscht, daß ich am liebsten laut schreiend Teller an die Wand werfen möchte. Oder eine Tür eintreten.
Keine Angst, Teller fliegen nicht, und meistens kann ich mich beherrschen was das Türeintreten betrifft. Mir entfährt dann lediglich ein etwas lauteres “Oaahhr!”
Meine Kinder beneide ich manchmal um ihre ganz andere Bandbreite an Artikulationsmöglichkeiten wenn sie wütend sind: Schreien, Türen knallen, sich auf den Boden werfen (das hört zum Glück langsam auf), Tränen waagerecht aus den Augenwinkeln spritzen lassen (ja, das geht) oder mit Schimpfwörtern um sich werfen (das ist dann manchmal auch lustig für mich).
Wie gehe ich mit kindlicher Wut um?
Auch wenn kindliche Wutausbrüche manchmal komisch anmuten oder Verärgerung bei uns Erwachsenen auslösen. Doch was mache ich in einer solchen Situation?
Ernst nehmen
Ganz wichtig, ist das Kind in seiner Gefühlslage Ernst zu nehmen. In diesem Augenblick ist es frustriert und weiß keinen anderen Ausweg als stark emotional zu reagieren. Ich versuche zu signalisieren, ich verstehe, daß Du wütend bist.
Ruhig bleiben
Manchmal würde ich gerne spontan lachen, weil die Situation von außen betrachtet komisch erscheint. Oder zurückschreien, weil ich selbst Ärger in mir aufsteigen fühle. Das sollte man lieber lassen, es hilft der Situation nicht und ich bin erwachsen und kann über den Dingen stehen.
Kommunizieren
Bewährt hat sich bei uns, die Kinder ihre Wut ausdrücken zu lassen: Was macht Dich wütend, warum genau kannst Du gerade jetzt nur noch toben? Meistens wird es an dieser Stelle schon besser, da gleichzeitig Nachdenken und Brüllen schwer ist.
Gemeinsam nach einer Lösung suchen
Wenn das Problem klar ist, biete ich Hilfe an. Was kannst Du tun, damit die Wut verschwindet? Wenn Dich jemand geärgert hat, besprich es mit ihm. Du fühlst Dich ungerecht behandelt? Dann erläutere das in ruhigem Ton, wir hören Dir zu.
Kinder sind auch wütend, wenn die Eltern etwas nicht erlauben. Hier ist es schwierig eine Lösung zu finden.
Eine gute Bekannte hat mir mal erzählt, sie sagte zu ihrer Tochter früher: “Überzeuge mich, dann erlaube ich Dir (fast) alles!” das probiere ich seit einiger Zeit aus. Die Achtjährige wird darin immer besser und es macht Freude zu sehen, wie ausgefeilt die Argumente werden. Bei den kleineren Kindern ist diese Methode noch ein bißchen schwierig, aber sie lernen ganz schnell, was zieht und was nicht. Selbstverständlich lasse ich mich weder von Gummibärchen vor dem Essen noch zu Übernachtungsparties mit Gruselfilmen überzeugen. Aber bei fast allen -kindgerechten- Themen läßt sich zumindest ein Kompromiß finden.
Oli Löwenfutter, ein Bilderbuch über die Wut
Die Autorin Béa Beste weiß, wie wütend man sein kann. Die Firma steht vor dem aus und sie will es nicht wahrhaben. Mein Baby! Für das will ich kämpfen wie eine Löwenmama für ihr Junges.
Und dann zieht der eigene Mann und Mitgründer die Reißleine bevor es zu spät ist und meldet Insolvenz an.
Und plötzlich ist da nur noch WUT auf den Mann, den man doch eigentlich liebt. Man möchte ihn am liebsten den Löwen zum Fraß vorwerfen.
Und genau das hat sie dann auch gemacht und ihre Wut und Enttäuschung in einem Kinderbuch verarbeitet, in dem Oli zu Löwenfutter werden soll:
Die Zeichnungen stammen aus der Feder ihrer Tochter Carina, die ein Händchen fürs Zeichnen hat.
Meine Jüngste, der ich das Buch vorgelesen habe konnte gar nicht genug davon bekommen und wir lesen das Büchlein in nächster Zeit wohl noch öfter
Gewinnen!
Ob Oli wirklich von den Löwen verspeist wird können zwei von Euch selbst rausfinden! Als ich begeistert mein Exemplar in den Händen hielt, bot Béa spontan zwei Exemplare für meine Leser an. Auf Wunsch auch signiert.
Wer mitmachen möchte, der erzählt mir bitte in den Kommentaren, wie bei ihm zu Hause mit Wut umgegangen wird. Welche Trick am besten in wütenden Situationen helfen.
Mitmachen kann man bis Donnerstag 24.09.2015 23.59h. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Gewinner/die Gewinnerin wird mit random.org ausgelost.
Infos zum Buch
Oli Löwenfutter!
Bilderbuch
30 S. / Paperback August 2015
CreateSpace Independent Publishing Platform
ISBN 978-1516835515
PS: Mein Exemplar habe ich selbst gekauft, um die Idee und das Buch zu unterstützen und ich bekomme auch keine Geldleistung für den Artikel.
PPS: Und wenn Ihr noch mehr zum Thema lesen wollt: Bei 2kindchaos gibt es sogar eine ganze Blogparade zum Thema #wutkinder. Auch wenn es nur ein schwacher Trost ist, auch andere Familien kämpfen damit.
Hey, danke für’s Verlinken der Blogparade! Ein toller Beitrag und das Buch ist sicher echt toll :) LG Frida
Sehr gerne!!
Schade, dass es das Buch nur noch bei/über Kindle gibt. Ich komme aus Braunschweig, der Stadt Heinrich des Löwen/Löwenstadt und hätte es gern als Papierversion gehabt.
Dennoch: Danke für die Tipps! Ich fühle mich besser gewappnet, falls man mich wieder mal mit meinen Nichten allein lässt! :-)
Könnte morgen schon passieren!
Liebe Iris, schau mal hier http://www.amazon.de/Oli-Loewenfutter-B%C3%A9a-Beste/dp/1516835514/ref=asap_bc?ie=UTF8 Dort gibt es die Papierausgabe!
äh. ist das nur für kinder? mir scheint, auch erwachsenen brauchen vielleicht mal ab und zu einen tip, wie man sich luft macht ohne zu explodieren oder alles mit sich zu reißen. :)
herzliche grüße
die frau s.
(bitte nicht für die verlosung werten – ich denke, es gibt genug eltern hier, die sich über das buch freuen würden!)
Sehr viele Erwachsene brauchen Tipps in diese Richtung liebe Stefi ;-)
Ich kann euch beiden nur zustimmen. Unsere Große kann (immer noch) ein richtiger Wutzwerg sein und bringt mich und ihren Vater damit öfters an unsere Grenzen. Leider ist sie dann oft gar nicht ansprechbar. In ihrem Zimmer oder einer definierten Ecke bleibt sie dann auch nicht.
Dann geht es mir wie Andrea – ich muss mich dem entziehen, weil ich sonst selbst so unerwachsen und wütend werde. Zum Glück sind wir zu zweit und können uns meistens in solchen Situationen abwechseln. Wenn der Sturm vorbei ist, versuchen wir immer mehr, dass mit ihr noch mal zu besprechen – mit gerade eben 5 geht das immer besser.
Das Ende ist übrigens immer geprägt von ganz viel Nähe- und Kuschelbedürfnis. Auf beiden Seiten.
Oh ja, wenn der Sturm vorbei ist muß man Kuscheln. Manchmal habe ich das Gefühl, daß genau das herbeigeführt werden soll.
Mein Lieblingssatz ist hier:
Mit schreien lösen wir das Problem nicht – aber wenn du mir erzählst, was das Problem ist helfe ich Dir gerne.
Das klappt oft. Wenn auch nicht immer.
Und dann gibt es die schlechten Tage:
Da funktioniert das mit dem Reden nicht – und das Schreien hört nicht auf. Meistens muss ich die Situation dann irgendwann verlassen um nicht wütend zu werden. Wenn sich das Kind dann etwas beruhigt hat versuche ich es nochmal. Oft dann aber erst mal mit Ablenkung. Das zeigt dann mehr Wirkung als wieder mit dem Finger in die Wunde.
Leichter ist es aber auch beim dritten Kind noch nicht geworden. Diese Situationen bringen mich auch heute noch immer wieder an meine Grenzen.
Ja, das hatte ich nicht erwähnt. Wenn reden nicht hilft. Dann werden die Kinder in eine ruhige Ecke geschickt zum Austoben.