Was wie nachhaltig ist, kann ich persönlich immer nur mit meinem hoffentlich gesunden Menschenverstand beurteilen. Die Basis ist in den meisten Fällen eine tiefgründige Recherche, manchmal auch eine Bauchentscheidung. Gerade bei Letzterer lasse ich mich gerne durch mir unbekannte Fakten vom Gegenteil überzeugen.
Für mein Buch habe ich schon viel in Franken recherchiert, wie Menschen hier mit dem Thema umgehen, welche Produkte und Dienstleistungen sie anbieten, die auf das Thema Nachhaltigkeit einzahlen.
My useful Cup®
So bin ich auf die Nürnberger Firma up2u gestoßen. Das Start-up rund um die Familie Gruber hat 3 Jahre an einer Alternative zu herkömmlichen Einwegbechern gearbeitet und im Herbst 2020 My useful Cup® auf den Markt gebracht.
Die lange Entwicklungsdauer liegt darin begründet, daß es äußerst schwierig ist, regionale Partner zu finden. Schwierig ja, aber nicht unmöglich. Am Schluß fand alles von der Idee über das Produktdesign bis letzthin zur Fertigung in Nürnberg und Umgebung statt. Das bedeutet: Kurze Wege und Schaffung von Arbeitsplätzen in der Region.
Was kann der Becher?
Im Gespräch mit der Geschäftsführerin Susan Gruber erzählte sie mir, wie nervig sie im Alltag leere, unhandliche Togo-Becher fand. Entweder war die Tasche zu klein oder die Tropfenreste verteilten sich gerne mal in über den Tascheninhalt.
Deshalb sollte der Becher nicht nur wiederverwendbar sonder zusätzlich auch noch zusammenzulegen und dicht zu verschließen sein.
Heraus kam My useful Cup®, ein leichter Mehrwegbecher, der sich nach Gebrauch zusammenfalten und auslaufsicher verstauen läßt. Und auch noch gut aussieht.
Er besteht aus Silikon und ABS-Kunststoff. Acrylnitril-Butadien-Styrol, kurz ABS-Kunststoff hat eine höhere Abriebfestigkeit als andere Kunststoffe und gibt somit weniger Mikroplastik an die Umwelt ab.
Der Becher hat einen verstärkten Boden, einen auslaufsicheren Deckel und einen „Gürtel“, der auch als Verschluß des zusammengefalteten Bechers dient.
Wer ganz sichergehen will, packt den gebrauchten Becher in eines der separat erhältlichen Täschchen und transportiert ihn so zur nächsten Spülmaschine.
Definitv trägt der regelmäßige Gebrauch eines solchen Bechers zur Müllvermeidung bei. Wird ein Einweg Kaffeebecher maximal 15 Minuten lang benutzt, bevor er im Müll landet und nicht recycled werden kann, so kann dieser Becher unzählige Male wiederbenutzt werden.
Dadurch, daß er so klein zusammenfaltbar ist, fällt es auch nicht schwer ihn immer griffbereit in der Tasche zu haben
Brauche ich das?
„Am nachhaltigsten lebt der, der verzichtet“ sagte Katharina Beyerl ist Umweltpsychologin am Potsdamer Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung in einem Interview der deutschen Presseagentur.
Das mag sein, mir persönlich fällt es nicht schwer auf einen Kaffee unterwegs zu verzichten. Doch wie viele Menschen sind auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit schon an dem Punkt angekommen, daß Verzicht nicht mehr Mangel an Lebensqualität bedeutet? Nicht falsch verstehen, das ist keine Wertung. Ich beschäftige mich schon sehr lange mit diesem Thema und habe selbst auch Zeit für diese Entwicklung gebraucht.
Viele sind vielleicht schon so weit sich gedanklich für jeden Einwegkaffeebecher zu schelten. Doch um die Gewohnheit den Kaffee im Gehen zu trinken zu ändern bedarf es noch einen weiten Weg.
Und genau für diejenigen, die eigentlich wissen, daß Einwegbecher, egal ob aus Kunststoff Verbundstoffen oder Papier extrem schädlich sind, ist dieser Becher gemacht. Für die, die Umwelt- und Ressourcenschutz an ihren Lebensstil angepaßt integrieren wollen.
Wie trinkst Du Deinen Kaffee am liebsten?
- zu Hause oder im Café am Tisch
- unterwegs
- mit Milch/Pflanzenmilch
- mit Gewürzen
- ?
Disclaimer: Dieser Blogpost entstand aus eigenem Antrieb. Das Fotomuster wurde mir zu Verfügung gestellt.
Meinen Kaffee trinke ich am liebsten in guter Gesellschaft, mit dir zum Beispiel!
Kaffee in Deine Gesellschaft immer gern!