Dieses Jahr möchte ich so lange mit dem Rad zur Arbeit fahren, wie es nur irgendwie ohne Eisesglätte geht. Es ist keine Kunst, weil ich lasse mich vom Motor unterstützen. Die Kunst ist es, nicht zu warm und nicht zu kalt gekleidet zu sein. Nun ja und dann noch nicht überfahren zu werden. Das ist an manchen Stellen ziemlich anspruchsvoll. Da ich heute sehr lange im Büro war, sind meine diesjährigen 12 von 12 im Oktober sehr Fahrrad- und wegelastig: Bevor ich mich zur Arbeit aufmache, begleite ich die Jüngste noch zum Bahnhof. Unser Charly begleitet uns, er freut sich über einen zeitigen Gassigang.
Zurück zu Hause genehmige ich mir noch einen Verlängerten gemeinsam mit dem Weltbesten. Das große Kind ist auch noch zu Hause, die Schule startet später. Ich glaube planmäßig- aber wer weiß das bei der aktuellen Krankheitslage schon? Dann setze ich mich auf mein Rad und trample los. Dank Antrieb geht das mühelos, ich tanke etwas frische Luft und kann ein paar Minuten meinen Gedanken nachhängen.
Ich fahre wie alle Fahrradfahrer auf der linken Seite auf dem Fußweg. Die Brücke ist teilweise fünfspurig und es gibt keinen Radweg. Der Fußweg auf der rechten Seite ist durch Bordsteine ohne Absenkung durchbrochen und ich möchte nicht jedes Mal absteigen und mein Rad darüberhiefen müssen. Angeblich soll die Brücke wegen Einsturzgefahr bald saniert werden und wir dürfen gespannt sein, ob ein Radweg mitgedacht wird.
Im Büro ist heute wenig los, die KollegInnen sind entweder auf Dienstreise, krank oder im Urlaub. Deswegen machen wir Verbliebenen aus der Kaffeepause ein Minifrühstück und tauschen uns zu aktuellen Themen aus.
Die Gemütlichkeit dauert nicht lange, dann geht jede wieder zurück an ihren Stapel Arbeit auf dem Schreibtisch. Ich habe noch einiges zu tun. Morgen geht es nämlich auch für mich zwei tage auf Geschäftsreise.
Irgendwann ist Zeit für einen Kaffee und ein paar Tomätchen zu Mittag. Am Platz natürlich, ich kann mich heute nicht aufraffen, alleine nach draußen zu gehen und eine Runde um den Block zu laufen.
Ja, auch telefonieren muss ich manchmal. Aber eigentlich sehr wenig. In einer Onlineberatung geht ganz viel- na? -online natürlich
Gegen halb sechs verlasse ich meinen kuscheligen Bürostuhl, schalte überall ganz pflichtbewusst das Licht aus und setze mich wieder auf mein Fahrrad. Auf, nach Hause!
Ich muss kurz an der Ampel warten. Und wer mich näher kennt,der weiß auch, was ich während der Rotphase gemacht habe…
Weiter geht es ganz schnell zum schönen Teil der Strecke, dem Wiesengrund. Und das aufgemalte Fahrradzeichen passt so schön zum Tagesmotto.
Oh da hat aber jeman ganz schön falten bekommen und gegen die Sonne zu blicken macht auch nicht gerade hübscher. Aber hey: Helmfluenzerin!
Wie immer gibt es die 12v12 der KollegInnen bei Caro. Und meine 12v12 der letzten Jahre hier:
2019 2018 2017 2016 2015 2014 2013 2012
Fahrradwege werden selten mitgedacht – oder wenn, nicht wirklich praktisch. Am besten die Lokalpolitik darauf ansetzen.
Ja, den Versuch gab es schon, die weisen alles von sich, da es eine Bundesstraße ist…